Seraph_9 (103 Posts bisher) | | „Sie scheinen mir nicht zu zuhören. Sie können im Moment nicht mit ihrem Vater sprechen. Er ist in einer Besprechung.“, erklärte ihm seine Sekretärin.
Logan schüttelte den Kopf. „Mir scheint es eher, dass sie mir nicht zuhören. Mir ist egal, dass er in einer Sitzung ist. Ich muss mit ihm reden.“
„Wie wäre es damit? Sie setzten sich dort auf diese grüne, wirklich bequeme Bank und warten bis die Besprechung zu ende ist?“, fragte sie in einem leicht überheblichen Ton.
„Wie wäre es damit? Sie holen ihn daraus oder ich stürme darein und unterbreche die Besprechung?“, mit hochgezogenen Augenbrauen sah er sie entschlossen an.
Kurz schloss sie die Augen, bevor sie nach dem Hörer griff. „Ich fasse nicht, dass ich das tue.“
Zufrieden lächelte Logan. „Ich schon.“
„Logan, was soll das? Konntest du nicht warten bis die Besprechung zu ende war?“, fragte Mitchum ziemlich sauer als er aus der Tür kam und zu seinem Sohn, der sich in der Zwischenzeit es sich tatsächlich auf der grünen Bank bequem gemacht hatte, zu kam.
„Was hast du vor?“, fragte er prompt und stand von der Bank auf.
„Wovon redest du?“
Leicht genervt verdrehte Logan seine Augen. Als wüsste er tatsächlich nicht, worum es ginge. „Ist dir etwa ein Stein auf den Kopf gefallen und du dachtest dir, ach lassen wir doch mal der Exfreundes meine Sohnes, die ich so wieso nie mochte, einen bedeutenden Artikel über die Veranstaltung meiner Tochter schreiben oder wie lief das bei dir ab?“
Das Fragezeichen aus Mitchums Gesicht verschwand. „Es geht um Rory.“
„Natürlich geht es um Rory. Um wen denn sonst? Den Weihnachtsmann?“, fragte Logan gereizt nach.
„Ich weiß wirklich nicht was dein Problem ist Logan.“
„Mein Problem ist, dass ich weiß, was du vorher hast.“
Überrascht sah Mitchum ihn an. „Ach ja, tatsächlich? Was habe ich denn vor, denn du scheinst es ja besser zu wissen als ich.“
Kurz stoppte er. „Ganz genau weiß ich das auch nicht, aber es kann nichts gutes sein, wenn du deine Finger im Spiel hast.“
„Wie schmeichelhaft.“
„Hör zu Dad, dass du Rory nicht leiden kannst, ist eine Sache...“
„Wer sagt denn, dass ich sie nicht leiden kann?“, unterbrach er ihn.
„Dad, warum bestehst du auf einmal darauf, dass sie den Artikel schreibt?“
„Sie ist eine gute Journalistin.“, erklärte er wie selbst verständlich.
Geschockt davon, dass sein Vater wirklich glaubte, dass er so naiv wäre, riss Logan den Mund weit auf. „Das klang vor über einem Jahr aber noch ganz anders.“
„Menschen ändern sich, dass solltest du doch am Besten wissen Logan.“ Er verstand sich gut darauf die Fragen seines Sohnes auszuweichen. Ein guter Journalist musste nicht nur wissen, wie man Leute dazu brachte auch wirklich auf die Fragen zu antworten, genauso sehr musste er sich darin verstehen, solche besagten Fragen auszuweichen ohne das es jemand anderen auffiel.
„Ich will nicht, dass ihr sie wieder vernichtet.“
„Sein nicht so dramatisch Logan. Wir haben sie nicht vernichtet.“
Er schüttelte einfach nur den Kopf. Sah kurz mit geschlossen Augen nach unten. „Hör zu, du hast doch bereits alles was du willst. Ich bin nicht mehr mit ihr zusammen, wenn ich drei Monaten meinen Abschluss bekomme, werde ich danach bei dieser Zeitung arbeiten, die du neu aufgekauft hast und ich komme euch regelmäßig besuchen. Wenn ich dass alles schon für euch tue, dann tu mir bitte diesen einen Gefallen und lass Rory in Ruhe. Sie erinnert sich an nichts, nicht an mich, nicht an euch oder wie euer Verhältnis vor dem Unfall war, also nutz doch einfach diesen Ausgangspunkt um das Vergangene wieder gut zu machen, okay?“
„Okay.“
Verwundert sah Logan seinen Vater an. Mit dieser Antwort und dazu auch noch dieser schnellen Antwort, hatte er nicht gerechnet. „Okay?“
„Okay und könnten wir dieses Gespräch bitte später weiter führen, dort drinnen warten wichtige Leute auf mich.“, erklärte Mitchum und wies auf die Tür hinter sich.
„Ja, ja...wir sehen uns dann heute Abend.“
„Du kommst also?“, fragte Mitchum überrascht.
Logan nickte. „Ja, ich komme.“, und verschwand mit diesen Wort aus dem Büro seines Vaters.
Kaum war die Fahrstuhl hinter Logans Rücken verschlossen, ging Mitchum mit einem Lächeln auf den Lippen zurück in sein Büro, wo immer noch Finn und Colin auf ihn warteten.
„Soviel steht fest, Logan wird heute Abend da sein.“
„Gut, dann wäre das geklärt. Bleibt nur noch die Sache mit den Punsch und dem Auto.“, meinte Colin.
„Ich kann das mit dem Punsch übernehmen.“, erklärte Finn sich bereit.
Mitchum schüttelte den Kopf. „Er weiß doch schon längst, dass ihr was vorhabt. Die Sache muss jemand übernehmen, dem Logan vollkommen vertraut und niemals zu trauen würde, dass diese Person in der ganzen Sache verwickelt ist.“
„Was ist mit seiner Schwester?“
„Ich bin da, ich bin da, ich bin da.“, erklärte Lorelai eiligst, als sie in ihr Haus gerannt kam. „Rory?“
„Zimmer.“
Leicht außer Atem trat Lorelai an die Tür von Rorys Zimmer. Sie stand weit offen und so erkannte sie, wie verzweifelt ihre Tochter vor ihrem Bett stand, dass überseht mit Kleidern war. Ein Lächeln tauchte auf ihren Lippen auf. Alte Erinnerung an ihr erstes Date mit Dean bei sich Zuhause waren plötzlich wieder in ihrer Erinnerung. „Also, wo drückt der Schuh denn?“
„Vom Hals bis zu den Knien.“, meinte Rory verzweifelt und sah ihre Mutter an, die sich zu ihr ans Bett gesellte. „Ich habe keine Ahnung, was man zu solchen Abenden anzieht. Ist es wie in den Disney Filmen, wo die Frau ein Kleid trägt mit dem sie nicht mal mehr durch die Tür kommt oder eher wie in diesen Teeniefilmen, wo man mit dem Partykleid am FKK Strand nicht auffallen würde?“
Verwundert sah sie ihre Tochter an.
„Was? Ich hatte in letzter Zeit abends nicht soviel zu tun, da habe ich mir ein paar Filme angesehen.“
„Erst einmal, schmeiß diese Filme sofort weg und zweitens, was für eine Veranstaltung ist das überhaupt?“, fragte Lorelai ruhig nach
„Keine Ahnung. Ich weiß nur das es eine Wohltätigkeitsveranstaltung ist. Mehr nicht. Ich habe nicht einmal gefragt für was. Am besten ich rufe Honor an und sie sagt mir, was ich anziehen soll. Mal ganz davon abgesehen, dass ich Honor überhaupt nicht kenne und ich nicht einmal ihre Nummer habe. Ich werde einfach Logan fragen, der wird ja wohl die Nummer seiner Schwester haben. Aber wenn ich Logan fragte, wirke ich so verzweifelt und ich will nicht vor ihm verzweifelt wirken, nicht solange ich sauer auf ihn bin. Ich meine, ich bin stark und das sollte er ruhig wissen, dass ganze regt mich jetzt so auf, dass ich am liebsten gar nicht hin gehen würde, doch ich muss, weil Mitchum darauf besteht...“
„Stopp, stopp, stopp einmal Lydia Bennet. Du gehst auf ein Fest von den Huntzbergers?“, fragte Lorelai vollkommen schockiert nach.
Rory nickte mit einem verzweifelten Gesichtsausdruck. „Ja und ich habe keine Ahnung was ich anziehen soll. Ich meine, ich werde Logans Familie kennen lernen oder auch nicht, je nach dem ob ich sie treffen und ich muss sie treffen, denn ich muss Honor ja interviewen...“
„Hey, jetzt komm erst einmal runter.“, meinte Lorelai sanft und drückte Rory runter zum Bett, wo sie sich setzte. „Du rastest ja wirklich aus, wegen dieser Veranstaltung?“
„Ja.“, meinte sie traurig und nickte schwach. „Ich weiß auch nicht warum. Ich meine, wer wird mich da schon sehen? Es ist doch egal was ich trage. Ich mache das Interview und bin weg. Rein theoretisch könnte ich dort auch mit einem Kartoffelsack auftreten.“
Leicht grinste Lorelai. „Dann wird allerdings in jeder anderen Zeitung nur von der verrückten Kartoffelsackfrau die Rede sein und kein Mensch wird mehr über das Fest schreiben“
„Das kann mir doch egal sein, ich wollte überhaupt nicht darüber schreiben.“
„Und trotzdem tue ich es und dass ist alles Logans Schuld.“
Überrascht zog Lorelai die Augenbrauen hoch. „Was hat er mit der Sache zu tun?“
„Doyle hat mir diesen Artikel aufgedrückt. Ich war dabei zu gewinnen, doch dann kam Logan und ich wollte nur noch weg, also habe ich zu gesagt, dass ich diesen Artikel schreibe und schreibe ich nicht nur diesen Artikel, sondern gehe sogar mit Logan hin.“
„Du hast ein Date mit Logan?“, nun war sie wirklich mehr als nur überrascht. „Aber...aber wie?“
„Ich habe kein Date mit Logan. Wir treffen uns nur dort und danach will er mit mir reden.“, erklärte Rory es.
Lorelai schmunzelte. „Ihr trefft euch da?“
„Ja.“
„Verbringt etwas Zeit mit einander?“
„Not gedrungen, aber ja.“
„Und ihr werdet gemeinsam gehen?“
„Ja, aber nur weil er noch mit mir reden will.“
„Tut mir Leid Süße, aber dass nennt man ein Date.“, meinte Lorelai.
„Das ist kein Date.“, verteidigte Rory sich weiter.
„Sag das, wenn er mit einem Straußblumen auf dich wartet.“
„Mom! Könnten wir jetzt wieder zurück zum Kleid kommen. Ich muss in einer Stunde los und ich muss noch Grandma anrufen um das Essen am Samstag zu bestätigen.“, meinte sie leicht aufgeregt.
„Ist ja gut.“, erklärte Lorelai ruhig und verschwand aus dem Zimmer.
Vollkommen verblüfft sah Rory nur in den leeren Flur. „Mom? Vielleicht hast du es noch nicht verstanden, aber ich habe keine Zeit mehr. Wenn du also jetzt verstecken spielen willst, geh in den Park, schnapp dir ein Kind und bring es hier her, ich habe keine Zeit.“, aufgebracht stand sie von ihrem Bett auf und ging in Wohnzimmer, wo Lorelai bereits mit einen Kleid die Treppe runter kam.
„Hier, dass hatte ich dir gekauft und wollte es dir zu einen passenden Augenblick schenken und der ist jetzt wohl gekommen.“
Verwundert nahm Rory das noch eingepackte Kleid entgegen. „Danke. Ich werde es mal anprobieren.“, erklärte sie knapp und verschwand wieder in ihr Zimmer.
Kurz sah Lorelai ihr hinter her, bis die Tür zu Rorys Zimmer sich schloss. Vorsichtig ging sie die Treppe zu ihrem Schlafzimmer hoch und holte ihr Handy raus. „Finn?“, flüsterte sie und schloss die Tür hinter sich.
„Miss Gilmore, was gibt es?“, fragte Finn guter Laune.
„Ich hab ihr das Kleid, was ihr besorgt habt, gegeben.“, erklärte sie knapp.
„Gut und passt es?“
„Keine Ahnung, sie probiert es gerade an, aber wenn nicht nähe ich es noch schnell um. Deswegen rufe ich habe nicht an. Ihr habt nicht gesagt, dass sie gemeinsam mit Logan dorthin gehen wird.“, meinte sie etwas beschuldigend.
„Ja, wir haben auch schon davon gehört. Wir kamen gar nicht dazu Logan dorthin zu bringen. Wie es scheint, hatte er bereits von allein entschlossen dort hin zu kommen. Paris meinte nur, das Doyle mitbekommen hat, dass Logan mit ihr über irgendetwas reden wollte, allerdings wissen wir nicht was.“
„Ja, Rory erwähnte auch etwas in der Richtung. Mir ist auch egal, worüber er mit ihr reden will. Ich will nur eins klar stellen, wenn Logan wieder solchen Mist baut wie in New York und Rory am Boden zerstört ist, dann ist die Abmachung zwischen euch und mir null und nichtig, also sorgt lieber dafür, dass er nicht wieder Mist baut.“, erklärte Lorelai ziemlich autoritär. Es war sonst nicht ihre Art. Aber Logan trieb sie in letzter Zeit zur Weisglut, mehr denn je und sie wollte nicht, dass es Rory schlecht ging. Sie wusste selbst wie das war. Nach dem Rory aus dem Kummer erwacht war, hatte sie immer noch diese Erscheinungen. Einige Tage solang. Sie wusste nicht warum, vielleicht weil sie einfach ihre alte Tochter vermisste. Mehr als sie es vor irgendjemand zugeben würde. Vielleicht aber auch nur, weil sie endlich wieder zu Verstand gekommen war. Fest stand, dass sie verschwand, als sie bekann sich zu freuen, wenn sie mit Rory telefonierte oder wenn sie einfach vorbei schaute. Die Geister Rory verschwand, als sie aufhörte dem Vergangenem nachzutrauern. Seit dem ging es ihr gut. Wirklich gut und so sollte es auch Rory gehen. Sie sollte nicht ewig an der Vergangenheit mit Logan fest halten, weil vielleicht eine Zukunft ohne ihn viel besser für sie wäre. Auf dieses ganze Spiel hatte sie sich nur eingelassen, weil Finn und Colin sie dazu gebracht hatten zu glauben, dass Logan sie wirklich liebte. Nur dieser eine Punkt lies die Tür zu der Vergangenheit noch einen Spalt offen.
„Ich verspreche ihn Miss Gilmore, Logan wird dieses Mal keinen Mist bauen.“
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